17.10.25 Vortrag "Igel in unseren Gärten" von Angela Petermann

17. Oktober 2025 | BUND Kreis Lippe, Lage, Artenschutz

Von Stachelrittern und Lebensrettern

Angela Petermann von der Igelhilfe Herford vermittelt Leidenschaft und Wissen über den Igel.

Wenn der Igel durch den Garten tapst, sind die Menschen gerührt und wissen um die Besonderheit des Besuches. Denn dieser Stachelritter ist eines der ältesten Säugetiere auf unserem Planeten und droht auszusterben. Seit 2024 steht er auf der Roten Liste als potentiell gefährdete Art.

Die Igelhilfe Herford-OWL e.V. setzt sich für die Rettung der Igel ein und hilft bei der Versorgung von verletzten Fund-Tieren. So kam die Öffentlichkeitsreferentin des Vereins Angela Petermann auf Einladung des BUND Lage in die Räume der VHS und vermittelte wichtige Informationen über die Lebensweise der Igel: Igel sind Insektenfresser, betont die Expertin gleich zu Beginn des Vortrags. Igel mögen kein Obst, sie sind interessiert an den darin krabbelnden Würmern und Maden. Und nur in großer Hungersnot fressen Igel Schnecken und Regenwürmer. Mit dem Fressen von Schnecken und Regenwürmern brächten Igel sich selbst in Gefahr, denn sie enthalten Parasiten, die sie erkranken lassen - erst recht, wenn der Körper durch Hunger geschwächt ist. Und Hunger komme sehr häufig bei den Igeln vor, erläutert Petermann den 33 interessierten Besuchern und Besucherinnen, die alles über Igel erfahren wollten. Aufgrund des Insektensterbens verringere sich das Futterangebot auf der Speisekarte der Igel und bedrohe damit ihr Überleben. 

Und hier setzt Angela Petermann mit guten Ideen an, wie alle dem Igel helfen könnten: Mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr brächte schon eine große Verbesserung (500 000 Igel werden pro Jahr überfahren). Und die Gestaltung der eigenen Gärten sollte naturnah sein. Mehr heimische Pflanzen und wilde Ecken würden den Insekten im Garten Lebensraum bieten und damit auch den Igel locken und versorgen. Liegengelassenes Laub und Äste braucht der Igel zum Bau von Schlafnestern. Das Aufstellen eines Futterhauses sei auch eine hilfreiche Ergänzung. Doch ein Garten reicht für einen Igel nicht aus. Er möchte wandern können, stromert des nachts einen Kilometer in jede Richtung. Daher seien erdnahe Lücken im Gartenzaun lebensnotwendig, ebenso die wachsamen Autofahrer, die auch im Herbst noch mit Igeln auf der Straße rechnen müssen. 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb