5G im Kreis Lippe und Lemgo - BUND Lippe fordert Vorsorge für die Bevölkerung

20. Dezember 2019 | 5G, BUND Kreis Lippe, Detmold, Lügde, Lippe, Leopoldshöhe, Lemgo, Schieder-Schwalenberg, Schlangen, Oerlinghausen, Verkehr, Lage, Kalletal, Horn-Bad Meinberg, Extertal, Blomberg, Barntrup, Bad Salzuflen, Augustdorf

5G im Kreis Lippe und Lemgo - BUND Lippe fordert Vorsorge für die Bevölkerung Foto: Wikipedia - Von IToms - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=80207368

5G kommt– der Kreis Lippe erhält Fördergelder für den 5G-Netzausbau in Lemgo als Forschungsstandort.

Innerhalb der nächsten drei Monate werden für den Betrieb von 5G in Lemgo die Standorte von drei bis vier Sendemasten festgelegt.

Das Thema 5G wird von der Industrie und Wirtschaft begeistert vorangetrieben, sorgt in der Bevölkerung aber zunehmend für Beunruhigung. Immer mehr Menschen bezweifeln den allgemeinen Nutzen von 5G und fürchten um ihre Gesundheit sowie das Klima.

Wir kritisieren, dass bei der Bestimmung der Grenzwerte schutzbedürftige Risikogruppen wie Ungeborene, Kinder oder kranke und alte Menschen nicht berücksichtigt wurden. Die Grenzwerte beziehen sich nur auf Kurzeitwirkungen und wurden anhand von Untersuchungen an toter Materie und nicht an lebendigen Menschen aufgestellt. Nicht-thermische, biologische Wirkungen werden ignoriert.

Die WHO stuft Mobilfunk als „möglicherweise krebserregend“ ein. Da es zu den aktuellen Mobilfunkstandards 2G bis 4G zahlreiche Studien mit deutlichen Hinweisen zu den gesundheitsgefährdenden Auswirkungen auf Menschen und Tiere gibt, fordern zahlreiche internationale Wissenschaftler niedrigere Grenzwerte und eine Höherstufung von Mobilfunk zu „wahrscheinlich krebserregend“ oder „krebserregend“.

Auch der BUND fordert schon seit Jahren niedrigere Grenzwerte: statt aktuell bis zu 10.000.000 µWatt/m2, fordert der BUND 100 µWatt/m2 zur Gefahrenabwehr und 1 µWatt/m2 als Vorsorgewert. Weiterhin fordern wir die konsequente Anwendung des Europäischen Vorsorgeprinzips mit Unbedenklichkeitsnachweis von 5G vor der Einführung und eine Technikfolgenabschätzung durch eine industrie- und regierungsunabhängige Kommission.

Weiterhin weisen wir darauf hin, dass laut offiziellen Prognosen der Ressourcen- und Energieverbrauch durch den Betrieb von 5G drastisch ansteigen wird. Der TU Dresden zufolge könnte der Energieverbrauch von Internet- und Kommunikationstechnologien bis 2030 so viel betragen wie der aktuelle Stromverbrauch der gesamten Weltbevölkerung. Für uns ist das mit dem vor kurzem ausgerufenen Klimanotstand in Lippe nicht vereinbar. Wir fordern eine Nachhaltigkeitsbewertung für alle Digitalisierungsvorhaben im Rahmen des für den Kreis Lippe ausgerufenen Klimanotstandes mit Berechnung des ökologischen Fußabdrucks.

Außerdem setzen wir uns für ein gesundheits- und umweltverträgliches Mobilfunkkonzept für den Kreis Lippe zum Schutz und Erhalt unserer Gesundheit, unserer Lebensräume und der Artenvielfalt ein. Wir wollen Transparenz, Aufklärung, Bürgerbeteiligung und Mitsprachrechte bei der Bestimmung der Standorte für die neuen Sendemasten.

Die Initiative für Aufklärung über 5G und 5G-freie Bereiche BUND Lippe lädt zu einem Vortrag über die Risiken der Digitalisierung und 5G sowie Lösungsmöglichkeiten ein. Der Vortrag findet am Mi, den 29.01.2020 um 19.00 Uhr im Gemeindesaal der ev.-ref. Kirchengemeinde Detmold-Ost, Marktplatz 6 in Detmold statt. Der Eintritt ist frei. Referentin ist Dr. med. Kerstin-Mara Schröder, Leiterin der Initiative.

Die Initiative freut sich über stetigen Zuwachs und bietet weiterhin ab Januar 2020 jeweils am vierten Montag des Monats einen Informationsabend an. Er findet jeweils um 19.00 Uhr in der Wandelwerkstatt, Friedrichstraße 15, Detmold statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind hierzu herzlich eingeladen.

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