Abteilung Lebensmitteltechnologie der TH-OWL unterstützt Projekt Apfelallergie des BUND Lemgo

29. Januar 2025 | BUND Kreis Lippe, Extertal, Landwirtschaft, Lemgo, Lippe, Streuobstwiesen

Seit 2005 betreibt der BUND Lemgo ein Apfelallergieprojekt, in dem u.a. Apfelallergiker darüber informiert werden, welche Apfelsorten für sie verträglich sind und welche nicht.

Prof. Dr. Jürgen Zapp und Willi Hennebrüder (v.l.) mit dem aktualisierten Ergebnisbericht der Studie (Foto: BUND Lemgo)

Dazu wurden von Betroffenen bundesweit Erfahrungsberichte gesammelt und ihre spezifischen Angaben unter Zuordnung zur betreffenden Apfelsorte im Internet zugänglich gemacht. Für Apfelallergiker gibt es kaum eine wirksame Behandlung. Daher war Professor Dr. Karl Christian Bergmann, als der BUND Lemgo das Allergiezentrum der Berliner Charité über Erfolge in der Desensibilisierung von Betroffenen informierte, gleich daran interessiert, in Kooperation mit dem BUND Lemgo eine Studie durchzuführen, an der über 100 Apfelallergiker aus ganz Deutschland teilnahmen. Mit im Boot war auch Professor Dr. Jürgen Zapp von der Abteilung Lebensmitteltechnologie der TH OWL in Lemgo, der Untersuchungen zum Gehalt der gesundheitsfördernden Polyphenole durchführte. Ein hoher Gehalt an Polyphenolen begünstigt die Verträglichkeit für Apfelallergiker. In einem aktuellen Beitrag für das WDR-Fernsehen erläuterte Professor Dr. Jürgen Zapp zu den Analyseergebnissen: „Da haben wir festgestellt, dass sich die alten Apfelsorten hier z.B. von den modernen Züchtungen deutlich unterscheiden, hier sind mehr Polyphenole in speziellen alten Apfelsorten. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass in den alten Sorten, die besonders viele Polyphenole enthalten, sich bei Verbrauchern häufig weniger oder sogar keine allergischen Probleme zeigen.“ Rückmeldungen, die der BUND Lemgo erhalten hat, die Studie mit dem Allergiezentrum der Berliner Charité sowie eine neue dreijährige Studie unter der Leitung des Facharztes für Dermatologie Professor Dr. Klaus Eisendle aus Bozen zeigen nun, dass durch eine Apfeltherapie mit regelmäßigem Konsum von speziellen Apfelsorten mit hohem Polyphenolgehalt sowohl eine Desensibilisierung (Verträglichkeit aller Apfelsorten) als auch eine Heilung der verwandten Birkenpollenallergie (Kreuzallergie) erreicht werden kann. Aktuell hat Professor Dr. Jürgen Zapp eine weitere Reihe alter Apfelsorten auf ihren Polyphenolgehalt hin untersucht und die Daten Willi Hennebrüder vom BUND Lemgo übergeben. Ziel war auch hier, Betroffenen eine größere Auswahl von Apfelsorten zugänglich zu machen. So gibt es nun zu mehr als 170 Apfelsorten Angaben zum Polyphenolgehalt, die im Internet kostenfrei abgerufen werden können. Lob für die BUND-Website erhielt der BUND Lemgo von Professor Dr. Bergmann. Für ihn ist es die beste Informationsseite zum Thema Apfelallergie. Als Dankeschön für die langjährige Zusammenarbeit und Projektunterstützung schenkte jetzt der BUND Lemgo Prof. Zapp einen vom BUND Lemgo entwickelten Großraumnistkasten, der Gelege und Jungvögel besser vor Feinden schützt und so zu einer höheren Überlebensrate verhilft. Prof. Jürgen Zapp und Willi Hennebrüder freuen sich, durch ihre Arbeit mit dazu beitragen zu können, dass Allergiker Hilfe erfahren und ein Stück Lebensqualität zurückerhalten. Alle Informationen zum Projekt gibt es auf der Website: https://www.bund-lemgo.de/apfelallergie.html

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