BUND Lippe gegen einen geplanten Windpark mit 13 Anlagen im Teutoburger Wald

24. November 2020 | Wälder, Nationalpark Senne, Artenschutz, Bäume, BUND Kreis Lippe, Detmold, Klimaschutz, Klimawandel, Lage, Lippe, Stellungnahmen, Horn-Bad Meinberg, Schlangen

Kulisse Nationalpark Senne und Teutoburger Wald Kulisse Nationalpark Senne und Teutoburger Wald

Der Prinz zur Lippe plant in seinem Wald einen Windpark mit 13 Anlagen. Geplant ist die Beanspruchung von ca. 400 ha Wald, nach Angaben der Antragsteller nur auf geräumten Fichtenflächen entlang der Straße  Gausekötte zwischen Schlangen und Detmold. Bauanträge sollen noch 2020 gestellt werden. Die Aufstellbereiche liegen voraussichtlich direkt am Naturschutzgebiet, dem FFH-Gebiet (europäisches Schutzgebiet in Natur- und Landschaftsschutz) und dem Vogelschutzgebiet. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch diese Flächen mit beansprucht werden, da dort Fichten geräumt wurden.

Der BUND kämpft seit Jahren für den Atomausstieg und gegen klimaschädliche Kohlekraftwerke. Ohne den dynamischen Ausbau der erneuerbaren Energien wird die Energiewende nicht funktionieren können. Wir können in Deutschland vor allem in der Windenergie und der Photovoltaik (Solarenergie) noch deutlich mehr Kapazitäten schaffen. Allerdings einen Ausbau um jeden Preis kann es bei der Windenergie nicht geben, dieser muss ökologisch verträglich gestaltet werden.

Die Naturschutzverbände in NRW kämpfen seit Jahren für einen Nationalpark Senne, der mit den Bundes-Flächen des Truppenübungsplatzes an den Start gehen soll. Um aber den IUCN-Prozessschutzanteil von 75 % zu erreichen, müssten benachbarte Waldflächen im Teuto und der Egge dazu kommen. Nach einem LANUV-Gutachten sind die Flächen im Teutoburger Wald und dem Eggegebirge für eine Nationalpark-Ausweisung naturschutzfachlich geeignet. Wird jetzt im Grenzbereich zwischen öffentlichem Wald im Osten und dem NSG Östlicher Teutoburger Wald im Westen ein großer Windpark gebaut, wird diese Perspektive torpediert.

Der BUND Lippe fordert im Sinne eines wirksamen Arten- und Biotopschutzes im Wald die Herausnahme von mindestens 10 % der Waldflächen bzw. 20 % der öffentlichen Wälder aus der Nutzung. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, die naturschutzfachlich besonders wertvollen Wälder des Teutoburger Waldes einzubeziehen.

Aus diesen Gründen sollte der Teutoburger Wald zwischen Oerlinghausen und Horn-Bad Meinberg, der schon zu über 80 % als Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet geschützt ist,  komplett von Windparks frei bleiben.

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