Detmold, 30. März 2023 – Im Rahmen eines Vortrags zum Thema Lichtverschmutzung, zu dem der Bund für Umwelt und Naturschutz in Kooperation mit der VHS Lemgo-Detmold eingeladen hatte, wies Professor Dr. Jochem Berlemann eindringlich auf die negativen Folgen hin.
Die Auswirkungen der Lichtverschmutzung sind alarmierend: Allein in Deutschland werden durch öffentliche Beleuchtung jährlich Milliarden Insekten getötet, in den USA und Kanada kommen Millionen Vögel durch nächtliche Kollisionen mit beleuchteten Funktürmen ums Leben. Dabei sind nicht nur nachtaktive Insekten betroffen, sondern auch andere nachtaktive Tiere wie Fledermäuse sowie tagaktive Tiere, denen die nötige Ruhepause fehlt. Vögel sind durch die verkürzten Ruhephasen oft zu erschöpft, um zweimal im Jahr zu brüten.
Auch die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf den Menschen sind noch nicht vollständig erforscht. Allerdings ist bereits bekannt, dass die künstliche Aufhellung der Nacht durch den Menschen zu einer Verringerung des Antioxidans Melatonin führt, das die Entstehung von Krebs hemmt. Personen, die häufig Nachtschichten ableisten, zeigten verstärkt Brust- und Prostatakrebs sowie Depressionen, Übergewicht und Verdauungsstörungen.
Die Teilnehmer der Veranstaltung waren sich einig, dass eine Bewusstseinsbildung und Aufklärung der Bevölkerung und Politiker dringend notwendig ist. Es sollten daher Beratungsgespräche mit Verursachern geführt werden, um die störenden Emissionen einzuschränken. Die technischen Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation sind vielfältig und oft auch nicht teuer.
Die Folien zum dem Vorzrag stehen als PDF Download zur Verfügung: