Nest der Mittleren Wespe erfolgreich umgesiedelt

24. Juni 2024 | Artenschutz, BUND Kreis Lippe, Lemgo, Lippe

Jürgen Badtke vom BUND Lemgo hat erfolgreich ein Nest der Mittleren Wespe umgesiedelt. Die Mittlere Wespe ist die zweitgrößte bei uns vorkommende soziale Faltenwespe.

Foto: BUND Lemgo Jürgen Badtke am neuen Standort des Wespenvolkes

Jürgen Badtke, Mitglied der BUND-Ortsgruppe Lemgo hat mit Erfolg ein Nest der Mittleren Wespe umgesiedelt. Bei der Mittleren Wespe handelt es sich um die zweitgrößte bei uns vorkommende Art der sozialen Faltenwespen, auch als "Kleine Hornisse" bezeichnet. Diese friedfertige Art legt Ihre Nester als ausgesprochene Freinisterin an, also vorzugsweise in Hecken und im Gezweig von Büschen und Bäumen, meistens recht gut sichtbar. Ihre Nester wurden noch nie in Höhlen gefunden. Für den Nestbau raspeln die Arbeiterinnen Holz ab (siehe Foto). In einigen Bundesländern steht die Mittlere Wespe inzwischen bereits auf der Roten Liste der im Bestand gefährdeten Arten. Daher unterstützt die Lemgoer Bundgruppe auch Jürgen Badtke bei der Umsiedlung. In diesem Fall ist die Streuobstwiese Am Lindenhaus der neue Standort. Die Tiere werden nicht lästig, da sie weder an Süßes noch an Fleisch fliegen. Wenn man zwei bis drei Meter Abstand vom Nest hält, können Mensch und Tier gut miteinander auskommen. Dieses Nest befand sich an einem Zaunpfahl eines Hundezwingers des Tierheimes Detmold. Dort konnte es nicht verbleiben, denn die Mittlere Wespe reagiert empfindlich auf Erschütterungen des Nestes. Beim Öffnen der Türen oder wenn die Hunde den Zaun berührten, bewegte sich das Nest mit. Dies veranlasst die Wespen dazu, es zu verteidigen.

Das Nest musste vorsichtig am alten Standort abgetrennt werden und wurde dann in einem offenen Hornissenkasten an einer Leiste festgeklebt. Die Wespen wurden zuvor in einem speziellen Fangkasten untergebracht, aus dem sie am neuen Standort zurück an ihr Nest krabbeln konnten.Insgesamt hat die Umsiedlung rund zwei Stunden gedauert. Angesichts des massiven Artenrückgangs machen solche Umsiedlungsmaßnahmen zum Erhalt eines Wespenvolkes mehr und mehr Sinn. Nun hoffen alle Beteiligten, dass das Wespenvolk sich vermehrt und auch eine neue Königinnengeneration schlüpfen wird.

 

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