Vom Charme der Knoblauchkröte - Vortrag von Farina Graßmann in Lage

21. Februar 2025 | Bad Salzuflen, BUND Kreis Lippe, Lage, Lemgo, Lippe, Oerlinghausen, Wasser, Gewässerschutz, WRRL

In Ihrem Vortrag nahm die Naturfotografin und Autorin Farina Graßmann am Montag, 17. Februar 2025 im Technikum Lage – veranstaltet vom BUND in Kooperation mit der VHS Lippe-West –über 30 Zuhörerinnen und Zuhörer in die „Wunderwelt der Amphibien“.

Begeisterte mit ihren Portraits der Amphibien: Farina Graßmann. Foto: Claudia Viotto.

In erstklassigen Fotografien und Beschreibungen mit Herz brachte die Referentin aus Velbert dem Publikum viele der 20 heimischen Arten von Kröten, Fröschen, Unken, Molchen und Salamandern nahe. Porträtiert wurden bekannte, die in OWL vorkommen, wie Erdkröte, Kreuzkröte, Feuersalamander und Bergmolch. Sowie kaum bekannte und seltene Arten, für die die Expertin zum Teil bis in die Alpen gereist ist, um sie vor die Linse zu bekommen. Amphibien sind „total vielfältig“, so Graßmann, und „einzelne Arten spektakulär“ in ihren Eigenschaften, Verhalten und Überlebensstrategien. So legt etwa das Männchen des Moorfroschs in der Paarungszeit ein himmelblaues Paarungs-Kleid an. Dagegen fällt das Männchen des Bergmolchs in seiner Wassertracht durch einen gepunkteten Hautkamm auf und hat sogar die Fähigkeit zur Fluoreszenz. Zum Schutz vor Fressfeinden versteckt das Weibchen des Teichmolchs die im Wasser abgelegten Eier in einer Blatt-Tasche. So schien selbst die Knoblauchkröte charmant: benannt nach dem Sekret, das sie gegen Fressfeinde absondert. Sie ist wehrhaft, springt eventuell ihre Feinde an und macht „Randale“, so Graßmann. Sie mag sandigen Boden, in dem sie sich binnen einer Minute spurlos vergräbt. Wodurch sie äußerst selten zu sehen ist. Als Farina Graßmann einmal eine Knoblauchkröte in den Händen hielt, versuchte diese gleich, sich darin zu vergraben - seitdem zählt diese Art zu ihren Lieblings-Amphibien. Rotbauchunken fotografierte Farina Graßmann an der Niedersächsischen Elbtal-Aue. Nicht leicht zu sehen, aber im Chor nicht zu überhören: „Rotbauchunken-Konzerten zu lauschen gehört auf jeden Fall zu meinen Hobbys“, so Graßmann. Ein Laubfrosch kann einem am Amphibienschutzzaun begegnen, aber nur kurz, weil der „beste Kletterer“ schnell wieder weg ist – dank Mini-Saugnäpfen an den Zehenspitzen – mühelos in Bäume und Baumkronen klettert, um sich zu sonnen. Die Geburtshelferkröten beherrschen einen glockenhellen Ruf - fast wie ein Vogel klingend -, um sich gegenseitig anzulocken. Das angeregte Publikum stellte der Rednerin viele Fragen und erhielt Tipps für Amphibienschutz im Garten vor der eigenen Haustür. Man kann „super viel für Amphibien tun“, so Graßmann. Es brauche nicht viel, um ein Fortpflanzungs-Gewässer zu schaffen. Auch trockene Rückzugsorte wie Naturstein-Haufen und Totholz seien nützlich, etwa für Feuersalamander und Bergmolche. Weder Waschbären noch Hauskatzen seien das größte Problem für Amphibien, sondern der Mensch. Der Hauptfokus, um Amphibien zu schützen, bestehe darin, ihren Lebensraum zu bewahren und gute Lebensbedingungen zu schaffen. Die Amphibienschutzzaun-Betreuung sieht Graßmann als tolle Möglichkeit, um die Tiere kennen und schätzen zu lernen. In diesen Tagen beginnt wieder die Saison. Die BUND Ortsgruppe Lage betreut an vier Stellen in Lage Amphibienschutzzäune. Wer Interesse hat, dabei mitzuhelfen, melde sich gerne beim BUND Lage, Kontaktdaten sind auf der Homepage zu finden.

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