BUND Kreisgruppe Lippe

Musterbrief 5G

an die BürgermeisterInnen, Stadträte und Parteien der lippischen Gemeinden und Kreis Lippe

5G in Lippe

Sehr geehrte Frau / Herr Bürgermeister/in,

sehr geehrte Fraktionsmitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,

mit Besorgnis habe ich erfahren, dass der neue Mobilfunkstandard 5G auch in Lippe eingeführt werden soll.

Es gibt bisher keine einzige Studie zu 5G, die biologische Auswirkungen untersucht hat. Es gibt jedoch sehr viele Studien (>800) zu den bisherigen Mobilfunkfrequenzen, die schädigende Wirkungen auf die Gesundheit zeigen. Es ist für mich daher unverständlich, dass diese neue, deutlich komplexere und deutlich veränderte Funktechnik von 5G eingeführt werden soll, ohne dass eine Technikfolgenabschätzung gemacht wurde.

Wie Sie aus der Presse sicherlich bereits erfahren haben, hat sich die Brüsseler Umweltministerin Frau Céline Fremault am 29.3.2019 mutig gegen die Installation von 5G-Mobilfunk in Brüssel ausgesprochen:

„5G oder nicht. Die Brüsseler sind keine Labormäuse, deren Gesundheit ich mit Gewinn verkaufen kann. Daran kann es keinen Zweifel geben.”

Auch andere Gemeinden sind diesem Beispiel gefolgt: so z.B. die internationalen Städte Genf, Florenz und Krakow. Auch in Deutschland gibt es Gemeinden wie Bad Wiessee und Hohenpeißenberg, die die Installation von 5G ablehnen.

Ich fordere Sie daher auf, den Ausbau von 5G in Lippe zu verhindern. Darüber hinaus fordere ich den konsequenten, nachhaltig qualitativen Ausbau von Echter Glasfaser für alle Haushalte in Lippe bis in die Wohnungen (FTTH). Dafür ist es notwendig, alle zur Verfügung stehenden Fördermittel von Bund und Land NRW auszuschöpfen, um die ganze Bevölkerung mit schnellstem Internet zu versorgen und Brückentechnologien wie Richtfunk konsequent auszuschließen.

Außerdem fordere ich Sie auf, dass die Schulen in Lippe WLAN-frei bleiben. WLAN ist ein besonders schädlicher Mobilfunk, da seine Pulsung auf der 10-Hz-Frequenz liegt wie die Alpha-Wellen des Gehirns. Das ist nachgewiesenermaßen gesundheitsschädlich. Da die Gehirne von Kindern besonders anfällig sind für Schäden durch Mobilfunkstrahlung, ist es sehr wichtig, dass die Schulen WLAN-frei bleiben.

Ich habe mich mit dem Thema beschäftigt und mich unter anderem bei der BUND-Initiative für Aufklärung über 5G und 5G-freie Bereiche informiert. Ich möchte Sie daher auch bitten, mit dieser Initiative zusammen zu arbeiten, um für die Bevölkerung und für die Umwelt einen sicheren Schutz vor 5G zu gewährleisten.

Auch wenn mit 5G die in Deutschland geltenden Grenzwerte eingehalten werden, beruhigt mich das nicht. Die Grenzwerte beziehen sich nur auf thermischen Wirkungen und ignorieren die biologischen Wirkungen von elektromagnetischen Feldern auf lebende Wesen. Der BUND fordert schon seit Jahren niedrigere Grenzwerte: statt aktuell bis zu 10.000.000 µWatt/m2, fordert der BUND 1 µWatt/m2 als Vorsorgewert.

In der Hoffnung, dass Sie die Sorgen der Bevölkerung ernst nehmen, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

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